Webinar zu Digitaler Jugendbeteiligung setzt viele Impulse

Bericht

Als Qualifizierungsbaustein im Rahmen des Programms „Im Netz. Vor Ort. Bei Dir. Mach mit!“ der Jugendstiftung Baden-Württemberg fand am 25. und 28. Mai das zweiteilige Webinar zur digitalen Jugendbeteiligung statt. Gefördert wurde das Seminar von der Landesanstalt für Kommunikation (LFK) im Rahmen der Initiative „Kindermedienland Baden-Württemberg“. Als weitere Kooperationspartner waren der Städtetag Baden-Württemberg und das Programm Jugend BEWEGT der Jugendstiftung mit dabei. Innerhalb weniger Tage war das Webinar ausgebucht und die mehr als 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer blicken auf zwei spannende Tage mit vielen neuen Impulsen zurück. Die wichtigsten Inhalte stehen nun allen Interessierten auf der Homepage www.digitale-Jugendbeteiligung.de zur Verfügung.

Digitale Mitwirkung von Anfang an

Direkt nach der Zulassung zum Seminar konnten Fragen für das geplante Interview mit dem Kommunalberater Carlo Schöll eingereicht werden. Für die gegenseitige Vorstellung wurde die europäische Beteiligungsplattform OP!N genutzt. Die Standortübersicht ergab ein breitgefächertes Bild, von Mannheim bis Singen war man landesweit am Thema interessiert! Neben Jugend BEWEGT-Kommunen und Kooperationspartnern im Programm Media Mobil waren Vertreterinnen und Vertreter von Städten, Gemeinden und Jugendorganisationen mit dabei.

Am ersten Webinartag stellte sich dann Carlo Schöll von der Agentur Bächle & Spree den gesammelten Fragen von Melanie Schmitt, Koordinatorin des Förderprogramms Jugend BEWEGT. (Webinar_Was Jugend bewegt_Interview_Linkliste) Schöll ermutigte sein Publikum, verschiedene Tools auszuprobieren und dabei stets Jugendliche einzubeziehen, „dass beginne schon bei der Auswahl der Tools, die später eingesetzt werden sollen, nach einer Testphase im kleinen Kreis könne man dann größer denken und sich gerne fachliche Expertise einholen.“

Fragen, Fragen, Fragen und kollegialer Rat!

Viele Fragen, die sich Kommunen stellen, betreffen die DSGVO. Deshalb wurde zwischen den beiden Tagen der Landesdatenschutzbeauftragte um Klärung bemüht, ob eine Einwilligung in die Nutzung der Tools durch Eltern per SMS möglich wäre. Die Antwort kam prompt zum zweiten Webinartag, „grundsätzlich sei das möglich, jedoch müsse explizit auf die Verarbeitung der personenbezogenen Daten durch den Plattformbetreiber hingewiesen werden“. Für die konkrete Formulierung ist die Einbeziehung der kommunalen Datenschutzbeauftragen wichtig und hilfreich.

Tools zum Anfassen

In den beiden Workshoprunden erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Funktionsweise der E-Sport Plattform discord, Grundlegendes zu den Online Formaten Barcamp und Heckaton sowie Informationen zum Einsatz der Plattformen OP!N, Slack, Tricider und Padlet. Zu allen Tools stehen Informationen und Erklärfilme auf der Website www.digitale-jugendbeteiligung.de bereit. Beendet wurde der erste Webinartag mit der Aufgabe, bis zum zweiten Tag einen Regieplan zum Einsatz digitaler Tools für die Jugendbeteiligung in der eigenen Kommune, im eigenen Verein oder Verband zu erarbeiten und diesen mithilfe der „Timelinefunktion“ in Padlet zu erstellen.

Die Ergebnisse haben selbst das Organisationsteam überrascht, gaben die Padlets doch großartige Einblicke in die Details der anstehenden Planungen zahlreicher Organisationen, Gruppen und Kommunen preis. Von virtuellen Rathausrundgängen in Isny war da zu lesen, von online angebotenen Jugendforen und Webinaren zur Ausbildung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren. Das THW skizzierte die Verbindung der analogen und der digitalen Angebote für ihre Mitglieder. Eine andere Kommune will das Computerspiel Minecraft zur Ideensammlung für den Umbau des Schulzentrums nutzen. Es war tatsächlich ein bunter inspirierender Strauß an Entwürfen!

Zielgruppenansprache – jetzt wird es ernst!

Am zweiten Tag drehte sich viel darum, wie wir Jugendliche für unsere digitalen Beteiligungsstrategien gewinnen können. Eine Herausforderung, die sicher noch größer als die Entscheidung für bestimmte digitale Tools ist. Hier ergab die Einbeziehung der „Schwarmintelligenz“, dass #Hashtags derzeit angesagter sind als QR-Codes, Schulen und Vereine viele Zugänge bieten und gute Erfahrungen mit kostenpflichtiger Werbung in den sozialen Netzwerken gemacht wurde. Da sich viele Gemeinden und Kommunen am Beginn der digitalen Jugendbeteiligung befinden, werden sich in einem halben Jahr sicherlich mehr Erfahrungswerte zusammentragen lassen, formulierte Martin Müller vom Städtetag die Aufgabe der Pioniersarbeit treffend.

Es geht weiter

Nachdem die Jugendstiftung bereits zwischen den Seminaren positives Feedback und Anregungen zu weiteren Angeboten zur E-Partizipation erreicht hat, wird sie für die Gruppe am 14. Juli 2020 einen moderierten Zoom-Austausch anbieten. Alle erarbeiteten Ergebnisse auf OPIN, Padlet und discord können bis zu diesem Zeitpunkt weiterhin genutzt werden.

Wir bedanken uns

für die Aufmerksamkeit, den Ideenreichtum und die Offenheit bei allen Teilnehmerinnen und Teilnerhmern!

Sowie für die gute Zusammenarbeit mit dem Städtetag Baden-Württemberg und der Agentur Bächle & Spree. Nicht zuletzt danken wir Paul-Micha Sautter für die Erstellung der Erklärvideos sowie Robin Brauer, Nick Meidinger und Philipp Neubronner für die engagierte Workshopbetreuung.

Melanie Schmitt und Birgit Schiffers, Jugendstiftung Baden-Württemberg

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